Die größten Unterschiede zwischen der Game of Thrones-Serie und den Büchern – Was hat die Show verändert?

Die größten Unterschiede zwischen der Game of Thrones-Serie und den Büchern – Was hat die Show verändert?

Die Welt von Game of Thrones basiert auf George R.R. Martins epischer Buchreihe Das Lied von Eis und Feuer, doch während die Serie die Zuschauer über acht Staffeln in Atem hielt, gab es viele Änderungen, die von der Buchvorlage abwichen. Manche Handlungsstränge wurden gekürzt oder ganz weggelassen, Charaktere wurden verändert oder gar nicht erst gezeigt, und die Erzählweise passte sich dem Medium Fernsehen an. In diesem Blogpost werfen wir einen detaillierten Blick auf die größten Unterschiede zwischen der Serie und den Büchern und wie diese Entscheidungen den Verlauf und das Ende der Serie beeinflusst haben.

1. Fehlende und gekürzte Handlungsstränge

Einer der auffälligsten Unterschiede zwischen den Büchern und der Serie sind die zahlreichen Handlungsstränge, die entweder stark gekürzt oder ganz weggelassen wurden. In den Büchern gibt es eine Vielzahl an Handlungssträngen, die tiefere Einblicke in die politische, soziale und mystische Struktur von Westeros und Essos geben.

  • Lady Steinherz (Lady Stoneheart): Eine der größten Abweichungen betrifft Catelyn Stark, die in den Büchern nach ihrer Ermordung bei der Roten Hochzeit von Beric Dondarrion wiederbelebt wird und als Lady Steinherz (Lady Stoneheart) die Freys, Lannisters und andere Verräter brutal jagt. In der Serie fehlt dieser Handlungsstrang völlig. Diese Auslassung nimmt der Serie eine dunklere, mystische Note und verhindert, dass Catelyn eine zentrale Rolle in der späten Handlung spielt.

  • Aegon Targaryen (Junger Greif): In den Büchern gibt es eine Figur namens Aegon Targaryen, die angeblich der totgeglaubte Sohn von Rhaegar Targaryen ist und Anspruch auf den Eisernen Thron erhebt. Diese Figur fehlt komplett in der Serie, was die Erzählung weniger komplex macht, aber auch den politischen Druck auf Daenerys und Jon reduziert, die als letzte Targaryens präsentiert werden.

  • Dorne-Plot: In den Büchern wird der Handlungsstrang in Dorne viel detaillierter dargestellt, mit zahlreichen politischen Intrigen und verschiedenen Mitgliedern des Hauses Martell, die eigene Agenden verfolgen. Die Serie hat diesen Handlungsstrang stark gekürzt, was dazu führte, dass die Dornischen schnell ausgeschaltet und ihre politischen Pläne verworfen wurden.

2. Veränderungen bei Charakteren

Ein weiterer großer Unterschied zwischen den Büchern und der Serie liegt in der Charakterentwicklung. Viele Charaktere in der Serie weichen in ihrer Persönlichkeit, ihren Motivationen und ihrer Entwicklung von der Buchvorlage ab.

  • Sansa Stark: In den Büchern entwickelt sich Sansa langsamer zu einer politischen Akteurin. Ihre Geschichte verläuft anders, da sie niemals mit Ramsay Bolton verheiratet wird. Stattdessen bleibt sie in den Büchern in der Festung Hohenehr unter dem Schutz von Petyr Baelish. In der Serie hat man diesen Handlungsstrang mit Jeyne Poole, einem Nebencharakter aus den Büchern, zusammengelegt, wodurch Sansa in eine düstere und traumatische Lage geriet, die ihre Entwicklung beschleunigte, aber auch kontrovers diskutiert wurde.

  • Tyrion Lannister: In der Serie wird Tyrion, insbesondere in den späteren Staffeln, als charmanter und kluger Stratege dargestellt, der sich trotz seiner Verfehlungen zu einem moralischen Kompass der Handlung entwickelt. In den Büchern ist er hingegen deutlich zynischer, grausamer und getrieben von Rache. Nach dem Mord an seinem Vater und Shae durchlebt Tyrion in den Büchern eine viel düsterere Phase, in der er seine Moral und Menschlichkeit infrage stellt.

  • Euron Graufreud (Euron Greyjoy): Euron Graufreud ist in den Büchern ein noch gefährlicherer und mystischerer Charakter als in der Serie. In den Romanen ist er ein manipulativer Piratenkönig, der mit Magie und dunklen Kräften experimentiert, um seine Herrschaft zu sichern. In der Serie bleibt er jedoch eine weitaus einfachere Figur, die zwar brutale Ambitionen zeigt, aber nicht die gleiche finstere Tiefe hat wie in den Büchern.

3. Schnellere Erzählweise und komprimierte Handlungsstränge

Die Serie entschied sich für eine viel schnellere Erzählweise, insbesondere in den letzten Staffeln. Während die Bücher reich an politischen Intrigen, detaillierten Schlachten und langsamen Entwicklungen sind, musste die Serie aufgrund des begrenzten Formats vieles komprimieren.

  • Die letzten Staffeln: Ein großer Kritikpunkt an der Serie, vor allem an den letzten beiden Staffeln, ist die Geschwindigkeit, mit der sich wichtige Ereignisse entfalten. In den Büchern nimmt sich Martin Zeit, um die politischen und emotionalen Konsequenzen von Ereignissen wie der Schlacht der Bastarde oder Daenerys' Eroberung von Westeros darzustellen. In der Serie wurden diese Handlungsstränge beschleunigt, was dazu führte, dass einige Entscheidungen der Charaktere abrupt oder nicht vollständig nachvollziehbar wirkten – wie zum Beispiel Daenerys' plötzlicher Übergang zur „Mad Queen“.

  • Der Nachtkönig und die Weißen Wanderer: In den Büchern sind die Weißen Wanderer eine allgegenwärtige, aber mysteriöse Bedrohung, die langsam aufgebaut wird. Der Nachtkönig, eine Schlüsselfigur in der Serie, existiert in den Büchern nicht in der gleichen Form. Während die Serie diese Bedrohung mit einem epischen Showdown in der Schlacht um Winterfell enden lässt, bleibt die Rolle der Weißen Wanderer in den Büchern noch weitgehend ungeklärt.

4. Unterschiede im Ende

Einer der größten Diskussionspunkte unter Fans ist das unterschiedliche Ende der Serie im Vergleich zu den erwarteten Enden der Buchreihe. Da George R.R. Martin die letzten beiden Bücher (The Winds of Winter und A Dream of Spring) noch nicht veröffentlicht hat, mussten die Showrunner David Benioff und D.B. Weiss das Ende der Serie nach ihren eigenen Vorstellungen umsetzen – basierend auf einigen Ideen von Martin, aber ohne die volle Tiefe der Buchvorlage.

  • Daenerys' Schicksal: In der Serie wird Daenerys als „Mad Queen“ dargestellt, die schließlich von Jon Snow getötet wird, um Westeros vor ihrem destruktiven Zorn zu retten. Viele Fans kritisierten diese Entscheidung als überstürzt, da Daenerys' Entwicklung in den letzten Folgen sehr schnell in diese Richtung gedrängt wurde. In den Büchern könnte Martins Version von Daenerys' Schicksal möglicherweise mehr auf ihre innere Zerrissenheit eingehen und die Transformation schrittweise darstellen.

  • Bran Stark als König: In der Serie wird Bran Stark überraschend zum König von Westeros gewählt. Diese Entscheidung stieß auf gemischte Reaktionen, da Bran in der Serie nicht die zentrale Rolle spielte, die seine Wahl logisch erscheinen ließ. Es bleibt abzuwarten, ob und wie Martins Bücher dieses Ende aufgreifen und es eventuell anders ausgestalten.

5. Mystische Elemente und Prophezeiungen

Die Bücher von George R.R. Martin sind reich an mystischen Elementen und Prophezeiungen, die die Schicksale der Charaktere beeinflussen. In der Serie wurden einige dieser Elemente aufgegriffen, aber oft nicht in der Tiefe verfolgt, wie es in den Büchern der Fall ist.

  • Azor Ahai und die Prophezeiungen: Eine der zentralen Prophezeiungen in den Büchern ist die von Azor Ahai, einem legendären Helden, der die Dunkelheit besiegen soll. In der Serie wird diese Prophezeiung zwar erwähnt, aber am Ende bleibt unklar, wie sie sich genau erfüllt – einige Fans sehen Jon Snow oder Arya Stark als den prophezeiten Retter. In den Büchern spielen diese Prophezeiungen eine größere Rolle, und es wird vermutet, dass sie in den kommenden Romanen eine tiefere Bedeutung haben könnten.

Fazit: Zwei Welten, ein Universum

Game of Thrones ist eine beeindruckende Adaption von George R.R. Martins Das Lied von Eis und Feuer, aber wie jede Adaption musste die Serie einige Kompromisse eingehen. Die größte Stärke der Serie liegt in ihrer Fähigkeit, komplexe Handlungsstränge und faszinierende Charaktere visuell zum Leben zu erwecken. Doch gleichzeitig fehlen in der Serie die tiefen politischen Intrigen, die langsame Charakterentwicklung und die mystische Komplexität, die die Bücher auszeichnen.

Für Fans, die sich in die Welt von Westeros noch tiefer vertiefen wollen, bieten die Bücher ein reichhaltiges und vielschichtiges Erlebnis, das viele der in der Serie ausgelassenen oder gekürzten Elemente enthält. Ob die Serie oder die Bücher das „bessere“ Medium sind, bleibt eine Frage des persönlichen Geschmacks – doch zusammen formen sie ein beeindruckendes Universum, das die Fantasie von Millionen Menschen weltweit angeregt hat.


Disclaimer

Dieser Blogpost basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen über die Serie Game of Thrones und die Bücher Das Lied von Eis und Feuer von George R.R. Martin. Die bereitgestellten Informationen dienen nur zu Unterhaltungs- und Informationszwecken. Alle genannten Marken und urheberrechtlich geschützten Elemente gehören ihren jeweiligen Eigentümern.

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