In der Welt von Game of Thrones spielen Religionen eine tiefgreifende und oftmals entscheidende Rolle. Die verschiedenen Glaubenssysteme in Westeros und Essos beeinflussen nicht nur das Leben der einfachen Menschen, sondern auch die politischen und persönlichen Entscheidungen der mächtigsten Charaktere. Ob der Glaube an die Sieben, die alten Götter, R’hllor, den Roten Gott, oder die geheimnisvollen Götter von Essos – die Religionen durchdringen die Gesellschaften und haben das Schicksal von Königreichen und Herrschern beeinflusst.
In diesem Blogpost untersuchen wir die bedeutendsten Religionen in Game of Thrones, ihre Glaubenssätze, ihre Rolle in der Handlung und wie sie das Leben und die Entscheidungen der Charaktere formen.
1. Der Glaube der Sieben: Die dominierende Religion von Westeros
Der Glaube der Sieben ist die am weitesten verbreitete Religion in Westeros und wird insbesondere von den adeligen Häusern und der Königsherrschaft gepflegt. Der Glaube verehrt die Sieben als sieben Aspekte einer Gottheit: den Vater, die Mutter, das Mädchen, den Krieger, den Schmied, den Fremden und die alte Frau.
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Glaubenssystem: Der Glaube der Sieben ist eine monotheistische Religion mit sieben Facetten, die verschiedene Aspekte des Lebens und der Moral repräsentieren. Der Glaube ist eng mit den politischen Strukturen von Westeros verbunden, insbesondere in den südlichen Regionen wie Königsmund, wo die Septone und Septas große Macht besitzen.
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Politische Rolle: In der Serie spielt der Glaube der Sieben eine entscheidende Rolle, als die religiöse Bewegung der Sparrows (Spatzen) an Einfluss gewinnt. Angeführt vom Hohen Spatz, fordern die Spatzen eine Rückkehr zur Moral und eine Abkehr von Dekadenz und Korruption. Cersei Lannister, die zunächst versucht, die Spatzen zu manipulieren, wird schließlich selbst von ihnen gefangen genommen und gedemütigt. Diese religiöse Erhebung zeigt, wie Glaube als Werkzeug genutzt werden kann, um Macht und Einfluss zu erlangen.
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Einfluss auf Charaktere: Für viele Charaktere in Game of Thrones spielt der Glaube der Sieben eine wichtige Rolle. Margaery Tyrell versucht, ihre politische Macht durch enge Verbindungen zur Kirche zu festigen, während Tommen Baratheon, der junge König, stark vom Hohen Spatz und dem Glauben beeinflusst wird. Der Glaube der Sieben wird so zu einem zentralen Machtfaktor, der das Schicksal der Königsmund-Politik stark beeinflusst.
2. Der Alte Glaube: Die Götter des Nordens und der Kinder des Waldes
Im Gegensatz zum Glaube der Sieben, der in den südlichen Regionen von Westeros dominiert, folgen die Menschen im Norden und in den Flusslanden dem Alten Glauben. Dieser animistische Glaube verehrt die alten Götter, die durch Weirwood-Bäume repräsentiert werden.
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Glaubenssystem: Der Alte Glaube ist weniger organisiert und strukturiert als der Glaube der Sieben. Es gibt keine Priester oder Tempel, sondern heilige Haine, in denen Weirwood-Bäume mit geschnitzten Gesichtern stehen. Diese Bäume symbolisieren die Verbindung der Menschen zu den Göttern und zur Natur. Der Alte Glaube wird als Relikt der Zeit der Kinder des Waldes angesehen, die vor der Ankunft der Andalen in Westeros lebten.
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Einfluss auf den Norden: Der Alte Glaube beeinflusst die Kultur und das politische Leben im Norden stark. Häuser wie die Starks betrachten sich als Wächter des Alten Glaubens, und Eddard Stark, der Patriarch der Familie, betet regelmäßig vor dem Herzbaum in Winterfell. Dieser Glaube ist eng mit den Traditionen des Nordens verknüpft, die auf Ehre, Loyalität und die Verbindung zur Natur Wert legen.
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Bran Stark und der Dreiäugige Rabe: Bran Stark wird im Laufe der Serie zur zentralen Figur im Alten Glauben, als er die Fähigkeit entwickelt, durch die Weirwood-Bäume in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu sehen. Diese mystischen Fähigkeiten, die von den alten Göttern verliehen werden, machen Bran zu einer Schlüsselfigur im Kampf gegen die Weißen Wanderer. Der Alte Glaube wird durch Bran zu einem Symbol der Macht und Weisheit, die über das rein Politische hinausgeht.
3. Der Glaube an R’hllor: Der Rote Gott und das Feuer des Lebens
Der Glaube an R’hllor, den „Herrn des Lichts“, ist einer der mächtigsten und mystischsten Glaubenssysteme in Game of Thrones. Dieser Glaube, der vor allem in Essos weit verbreitet ist, verehrt R’hllor als den Gott des Lichts, der Wärme und des Lebens, der gegen die Dunkelheit und den Tod kämpft.
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Glaubenssystem: Der Glaube an R’hllor ist dualistisch, da er auf einem ewigen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit basiert. Anhänger dieses Glaubens glauben, dass R’hllor die Macht besitzt, Leben zu geben und zu nehmen, und dass seine Priester in der Lage sind, große magische Wunder zu vollbringen, wie das Wiederbeleben von Toten. Das Feuer spielt in dieser Religion eine zentrale Rolle und wird als reinigend und lebensspendend angesehen.
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Politische Rolle: Der Rote Glaube beeinflusst die Handlung vor allem durch Melisandre, die Rote Priesterin, die glaubt, dass Stannis Baratheon der „Prinz, der verheißen wurde“ ist, der die Welt vor der Dunkelheit retten wird. Melisandre nutzt ihre magischen Fähigkeiten, um Stannis’ Anspruch auf den Thron zu stützen, indem sie Schattenkreaturen beschwört und Menschenopfer bringt. Später richtet sich ihr Glaube auf Jon Schnee, den sie als den wahren Erlöser ansieht.
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Einfluss auf Charaktere: Melisandres Glaube an R’hllor beeinflusst mehrere Schlüsselfiguren. Ihre Unterstützung von Stannis führt ihn auf einen dunklen Pfad, der schließlich in der Opferung seiner eigenen Tochter Shireen endet. Sie spielt auch eine zentrale Rolle in Jons Wiederbelebung, was die Idee verstärkt, dass R’hllor die Macht über Leben und Tod hat. Der Glaube an den Roten Gott und die Prophezeiung von Azor Ahai wird zu einer der bedeutendsten übernatürlichen Kräfte in der Serie.
4. Die Dothraki und ihre Ahnenverehrung
Die Dothraki, ein nomadisches Volk aus den Grasebenen von Essos, verehren keine klassischen Götter wie die anderen Kulturen, sondern glauben an die Macht der Natur und der Ahnen.
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Glaubenssystem: Die Dothraki glauben an den „Großen Hengst“, der sie durch die Weiten führt, und an die Macht der Sterne. Nach dem Tod kehren die größten Krieger zu ihren Ahnen in den Nachtlanden zurück. Ihre Religion ist eng mit ihrer kriegerischen Kultur und der Verehrung von Stärke und Tapferkeit verbunden. Khalasars, die nomadischen Kriegerhorden, sehen ihre Khals als unantastbare Führer an, die von den Göttern gesegnet wurden.
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Einfluss auf Daenerys Targaryen: Daenerys' Reise beginnt als Khaleesi an der Seite von Khal Drogo. Die Religion und Kultur der Dothraki prägen sie stark, insbesondere als sie nach Drogos Tod ins Feuer tritt und als „Mutter der Drachen“ wiedergeboren wird. Obwohl Daenerys schließlich nach Westeros zurückkehrt, bleibt sie eng mit den Dothraki verbunden und nutzt ihre Armee, um Königsmund zu erobern.
5. Die Götter von Essos: Eine Welt voller Magie und Mysterien
Essos, der östliche Kontinent, ist eine Welt voller vielfältiger Glaubensrichtungen, die oft stärker mit Magie und übernatürlichen Kräften verknüpft sind als die Religionen in Westeros. Neben R’hllor gibt es andere Götter, die in den Städten Essos’ verehrt werden.
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Der Vielgesichtige Gott: In Braavos verehrt die Bruderschaft der Faceless Men den Vielgesichtigen Gott, der Tod in all seinen Formen verkörpert. Dieser Glaube beeinflusst Arya Stark, die nach Braavos reist, um zur Assassinin ausgebildet zu werden. Die Idee, dass der Tod alle gleich macht und dass er viele Gesichter trägt, prägt Aryas Reise und ihre Rolle als Rächerin.
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Der Schwarze Ziegenbock von Qohor: In der Stadt Qohor wird der Schwarze Ziegenbock verehrt, eine düstere Gottheit, die mit blutigen Opfern besänftigt wird. Dieser Glaube symbolisiert die dunklen und geheimnisvollen Kräfte, die in Essos wirken, und zeigt, wie stark Magie und Glauben in dieser Region miteinander verbunden sind.
Fazit: Religion als treibende Kraft in Game of Thrones
Die verschiedenen Religionen in Game of Thrones sind mehr als nur kulturelle Hintergründe – sie sind aktive Kräfte, die sowohl das politische als auch das persönliche Schicksal der Charaktere prägen. Ob es der Glaube der Sieben ist, der politische Konflikte in Königsmund entfacht, der Alte Glaube, der die Mystik des Nordens bewahrt, oder der Rote Gott, der durch Feuer Leben schenkt und nimmt – jeder Glaube bringt seine eigene Dynamik in die Welt von Westeros und Essos.
Die Religionen in Game of Thrones sind tief in die Machtstrukturen und die Geschichte dieser Welt eingebunden. Sie beeinflussen Kriege, formen Charaktere und liefern die Grundlage für viele der übernatürlichen Ereignisse, die den Lauf der Handlung verändern. Letztlich zeigt die Serie, dass Glaube sowohl eine Quelle der Hoffnung als auch ein Werkzeug der Manipulation sein kann, das das Schicksal ganzer Königreiche bestimmt.
Disclaimer
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