Prophezeiungen und Vorsehungen in Game of Thrones: Was ist wirklich eingetroffen?

Prophezeiungen und Vorsehungen in Game of Thrones: Was ist wirklich eingetroffen?

In der Welt von Game of Thrones spielen Prophezeiungen und Vorsehungen eine zentrale Rolle. Sie beeinflussen das Handeln vieler Charaktere und geben der Handlung eine mystische Tiefe. Doch wie bei vielen Dingen in Westeros und Essos sind Prophezeiungen oft zweideutig und können leicht missverstanden werden. Während einige Prophezeiungen tatsächlich eintreffen, führen andere sowohl die Charaktere als auch die Zuschauer in die Irre. In diesem Blogpost werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Prophezeiungen in der Serie, wie die des „Prinzen, der verheißen wurde“ oder Melisandres Visionen, und analysieren, was wirklich eingetroffen ist und welche Vorhersagen unerfüllt blieben.

1. Der „Prinz, der verheißen wurde“ – Azor Ahai und die Rückkehr des Lichts

Eine der bekanntesten Prophezeiungen in Game of Thrones ist die des „Prinzen, der verheißen wurde“, auch bekannt als Azor Ahai. Diese Prophezeiung stammt aus dem Glauben an den Roten Gott R'hllor und besagt, dass ein Held geboren wird, um die Dunkelheit zu vertreiben und die Welt vor der ewigen Nacht zu retten.

  • Die Prophezeiung: Azor Ahai soll mit einem „brennenden Schwert“ namens Lichtbringer wiedergeboren werden und die Finsternis – in Form der Weißen Wanderer und des Nachtkönigs – besiegen. Melisandre, eine Priesterin von R'hllor, glaubt lange Zeit, dass Stannis Baratheon der prophezeite Retter sei. Doch nach Stannis' Scheitern und Tod richtet sie ihre Hoffnungen auf Jon Schnee, den sie als wahren Prinzen, der verheißen wurde, erkennt.

  • Was ist eingetroffen?: Jon Schnee scheint viele Merkmale von Azor Ahai zu erfüllen: Er wird von den Toten wiedererweckt, kämpft gegen die Weißen Wanderer und ist der wahre Erbe der Targaryens. Doch es ist letztendlich Arya Stark, die den Nachtkönig tötet und damit die Bedrohung durch die Weißen Wanderer beendet. Dies führte zu einer überraschenden Wende in der Interpretation der Prophezeiung, da Arya nicht als die offensichtliche Retterin betrachtet wurde.

  • Analyse: Die Prophezeiung von Azor Ahai blieb in der Serie unklar und erfüllte sich nicht auf die Weise, wie es viele erwartet hatten. Weder Jon noch Daenerys, die ebenfalls als mögliche Kandidatin für die Erfüllung der Prophezeiung galt, besiegten den Nachtkönig. Stattdessen erfüllte Arya diese Rolle, was die Mehrdeutigkeit der Prophezeiungen in Game of Thrones betont – sie sind offen für Interpretationen und führen oft zu unerwarteten Ergebnissen.

2. Melisandres Visionen: Wahrheiten und Missverständnisse

Melisandre, die Rote Priesterin, spielt eine zentrale Rolle in Game of Thrones, indem sie durch ihre Visionen und Prophezeiungen viele Schlüsselfiguren beeinflusst. Ihre Vorhersagen treiben die Handlung voran, doch nicht alle Visionen stellen sich als wahr heraus.

  • Stannis als Azor Ahai: Melisandre glaubt lange Zeit, dass Stannis Baratheon der wiedergeborene Azor Ahai sei. Sie setzt alles auf ihn und führt ihn sogar dazu, seine eigene Tochter zu opfern, um seine Siege zu sichern. Doch Stannis scheitert, und Melisandre erkennt, dass sie die Zeichen falsch gedeutet hat.

  • Jon Schnee und der Kampf gegen den Nachtkönig: Später erkennt Melisandre Jon Schnee als den wahren „Prinz, der verheißen wurde“. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei seiner Wiederbelebung und glaubt, dass er der Schlüssel zur Rettung der Welt ist. Obwohl Jon eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Nachtkönig spielt, ist es erneut nicht er, der die ultimative Bedrohung beseitigt.

  • Melisandres Tod: Eine ihrer letzten Visionen, die Melisandre teilt, ist, dass sie sterben wird, wenn der Kampf gegen die Weißen Wanderer beendet ist. Diese Vision trifft tatsächlich ein: Nachdem Arya den Nachtkönig besiegt hat, legt Melisandre ihren magischen Schmuck ab und stirbt friedlich, wie sie es vorausgesehen hatte.

  • Analyse: Melisandre verkörpert die Unsicherheit von Prophezeiungen. Ihre Visionen enthalten oft Wahrheit, doch ihre Interpretationen führen sie und andere Charaktere in die Irre. Sie zeigt, wie gefährlich es sein kann, Prophezeiungen wortwörtlich zu nehmen, und dass Magie und Vorhersehung oft einen hohen Preis haben.

3. Maggy der Frosch und Cerseis Schicksal

Eine der eindrucksvollsten und folgenreichen Prophezeiungen in Game of Thrones betrifft Cersei Lannister und stammt von der Hexe Maggy der Frosch, die ihr in ihrer Jugend die Zukunft vorhersagte.

  • Die Prophezeiung: Maggy der Frosch sagt Cersei voraus, dass sie drei Kinder haben wird, die alle „mit goldenen Kronen und goldenen Leichentüchern“ sterben werden. Sie prophezeit auch, dass Cersei von einer jüngeren, schöneren Königin gestürzt wird und dass sie schließlich vom „Valonqar“ (valyrisch für „kleiner Bruder“) getötet wird.

  • Was ist eingetroffen?: Die Prophezeiung über Cerseis Kinder erfüllt sich auf tragische Weise. Ihre drei Kinder – Joffrey, Myrcella und Tommen – sterben alle jung, wie vorhergesagt. Joffrey wird vergiftet, Myrcella stirbt durch die Sand Snakes, und Tommen begeht nach dem Tod von Margaery und der Zerstörung der Großen Septe Selbstmord.

  • Was blieb unerfüllt?: Die Prophezeiung, dass Cersei vom „Valonqar“ getötet wird, trifft in der Serie nicht direkt ein. Viele Fans glaubten, dass Jaime oder Tyrion, ihre Brüder, Cersei töten würden, doch stattdessen stirbt Cersei, als sie von den Trümmern des Roten Bergfrieds begraben wird. Die Serie lässt diese Prophezeiung unvollständig und offen für Interpretationen zurück.

  • Analyse: Während ein Großteil von Maggys Prophezeiung zutrifft, bleibt der Teil über den „Valonqar“ ungeklärt. Dies deutet darauf hin, dass die Serie bewusst mit den Erwartungen der Zuschauer spielt und nicht jede Prophezeiung exakt erfüllt. Cerseis Tod ist letztlich weniger dramatisch, als es viele erwartet hatten, was zu Kontroversen führte.

4. Bran als der „Dreiäugige Rabe“ – Die Visionen des Greifen der Vergangenheit

Bran Stark entwickelt im Laufe der Serie die Fähigkeit, durch Visionen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu sehen. Als der „Dreiäugige Rabe“ übernimmt er eine mystische Rolle und beeinflusst durch seine Visionen die Ereignisse in Westeros.

  • Die Visionen: Brans Visionen enthüllen viele Geheimnisse der Geschichte Westeros', wie die wahre Abstammung von Jon Schnee, die Ereignisse am Turm der Freude und die Ursprünge des Nachtkönigs. Er sieht auch die Zerstörung der Welt durch die Weißen Wanderer und spielt eine Rolle im Kampf gegen sie, indem er ihnen gegenüber tritt.

  • Was ist eingetroffen?: Brans Visionen sind größtenteils genau und enthüllen wichtige Wahrheiten. Besonders bedeutend ist seine Enthüllung von Jons wahrer Identität als Aegon Targaryen, was die Handlung in den letzten Staffeln entscheidend beeinflusst.

  • Analyse: Bran ist ein zentraler Träger von Prophezeiungen und Visionen in Game of Thrones. Während viele seiner Visionen die Handlung vorantreiben, bleibt seine Rolle als König von Westeros am Ende der Serie für viele unerwartet. Bran verkörpert die Macht des Wissens und der Zeit, doch seine Vorhersehungen sind oft vage und offen für verschiedene Interpretationen.

5. Die Rote Frau und Arya: Der Tod mit „blauen Augen“

Eine der interessantesten Prophezeiungen in der Serie betrifft Arya Stark, die von Melisandre als jemand beschrieben wird, der „braune, grüne und blaue Augen für immer schließen wird“. Diese Vorhersage gibt Arya einen mystischen Hauch und verbindet sie mit dem Schicksal des Nachtkönigs.

  • Die Prophezeiung: Als Melisandre Arya in Staffel 3 zum ersten Mal trifft, sagt sie voraus, dass Arya viele Leben beenden wird, darunter Menschen mit „braunen, grünen und blauen Augen“. Diese Prophezeiung weist auf Aryas Zukunft als Assassine hin.

  • Was ist eingetroffen?: Arya tötet im Laufe der Serie zahlreiche Feinde, darunter Walder Frey (braune Augen) und den Nachtkönig (blaue Augen). Ihre Rolle im Tod des Nachtkönigs erfüllt diese Prophezeiung auf dramatische Weise, da Arya diejenige ist, die die größte Bedrohung für Westeros beendet.

  • Analyse: Diese Prophezeiung zeigt, wie genau und zutreffend Melisandres Visionen sein können. Aryas Entwicklung als Attentäterin und ihre Rolle im Kampf gegen den Nachtkönig sind eng mit dieser Vorhersage verbunden, was die Macht der Prophezeiung in Game of Thrones unterstreicht.

Fazit: Prophezeiungen als Spiel der Interpretation

Prophezeiungen und Vorsehungen spielen in Game of Thrones eine große Rolle, doch ihre Bedeutung bleibt oft mehrdeutig. Während einige Prophezeiungen auf überraschende Weise erfüllt werden, bleiben andere unklar oder werden ganz falsch interpretiert. Die Serie zeigt, dass Prophezeiungen ein zweischneidiges Schwert sind – sie können Hoffnung geben, aber auch in die Irre führen. Letztendlich liegt ihre Kraft weniger in ihrer absoluten Erfüllung, sondern in der Art und Weise, wie sie die Entscheidungen und Schicksale der Charaktere beeinflussen.


Disclaimer

Dieser Blogpost basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen über die Serie Game of Thrones und die Werke von George R.R. Martin. Die bereitgestellten Informationen dienen nur zu Unterhaltungs- und Informationszwecken. Alle genannten Marken und urheberrechtlich geschützten Elemente gehören ihren jeweiligen Eigentümern.

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